Es ist 21:00 Uhr abends.
Die Kinder sind im Bett.
Von links trifft mich der Strahl der großen Kerze,
die am Zwetschgenregal steht.
Mein Herz ist weit.
In mir ist es freudig ruhig.
Heute haben wir den Frauenjahreskreis HERE I AM 2024 beendet.
Wir, das sind 10 Frauen und ich, die ein Jahr gemeinsam im Kreis gesessen sind.
Und gelegen.
Gestanden.
Haben gesungen, getanzt, getönt uns energetisch und auch ganz physisch gehalten.
Mit Worten, mit stiller Präsenz.
Was wir gemeinsam geschaffen haben, ist gleichermaßen bemerkenswert berührend, bewegend und frohen Mutes stimmend.
Es braucht Mut – Courage – das offene Herz sich einander und sich selbst zuzuwenden.
Jenseits von der Zuckerseite.
Jenseits von dem, was man gerne herzeigt, weil es scheinbar sicher ist und es so nett ins Außen passt.
Platz einzunehmen, neben der vertrauten eingesessenen Stelle des gemütlichen, gelben Lieblingsohrensessel.
Als gleichwertiges Glied im Kreise, der die Wahrheit einlädt und somit das pure Leben.
Den Tanz zwischen Zugehörigkeit und Echtheit auf die Ebene der eigenen, möglichen Reife zu erheben…ein Abenteuer, bei dem die Angst nicht im Rucksack bleibt, vergraben unter künstlichen Aromastoffen – nein, sie wird gebeten die Kür des Abends im stimmigen Kleid anzutreten…
…sie wird gebeten, aufzutauchen, eingeladen, sich zu zeigen.
Starr und knöchern, eisig, ein wenig misstrauisch, gewährt sie Einblick…
…bis sie weicher wird, im Schein liebevoller, mitfühlenden Präsenz…
…zittrig bricht sie auf in zarte Verletzlichkeit,
wechselt die Farbe ihres Antlitz in ein Duett aus grün und violett…
…da pocht und pulst es aus dem Schoß nach oben,
das ewige Werden züngelt leidenschaftliche Flammen der Wutkraft in die Leibesmitte…
…das Kleid, in purpur rot – herzaufbrechend…
…Stille erfasst den Moment, als Madame Traurigkeit den Wendepunkt verkörpert…
…im Blau, das die Tiefe der Unergründlichkeit erahnen lässt…
…und weichen stellt für den kristallklaren, finalen, erhebenden Kraftakt, der den Traum in diese Realität holt und der letztendlich die Weite und die Tiefe des Himmels und der Erde in sich selbst als Einheit erfahren lässt…
So lässt es sich tanzen,
wenn wir uns sicher und geborgen fühlen.
So macht es Freude, sich in die Dunkelheit zu wagen,
um tiefer ins Leben zu gehen.
Denn was sich bildet,
wenn wir nur wissen was wir tun,
ist der Zugriff auf die innewohnende Erinnerung,
das wir selbst – vollkommen in jedem Moment –
nur werden, was wir ohnehin schon immer sind.
Herz auf.
Siehe da.
Hier bin ich.
Hier sind wir!
۵
ZWEIFELLOS
So sehr ich mein Wirken liebe, so fordernd kann es auch manchmal sein.
Menschen in die eigenen unentdeckten Ecken zu begleiten, meine Meinung auszusprechen, die oft abweicht von dem Glauben, den unsere Kultur vermittelt, öffnet einen Raum, in dem die Gewohnheit sich gerne verteidigt, oder das verinnerlichte Muster der Schuld gebens zu tage kommt.
Zum Glück lebe ich, was ich erzähle und bin zweifellos in meinem Wirken.
Kreis für Kreis spüre ich eine tiefere Verbundenheit mit dem Auftrag, den ich habe und bekomme zudem dementsprechend Rückmeldung und Resonanz von Außen.
Ich bin so dankbar und mit Sinn erfüllt.
Denn was gibt es schöneres als voll ins Leben zu gehen und anderen eine Quelle der Inspiration zu sein, genau das Gleiche und das auch noch gemeinsam zu erleben?
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