Ich bin.
Ich bin mitten im Zentrum des Sturms.
Ich halte.
Meine Wurzeln, tief verankert im erdigen Urvertrauen.
Ich halte aus.
Meine Krone leuchtet weit in die vier Winde.
Ich bin hier.
Böen packen zu, reißen, zerren – drohen mit Vernichtung.
Ein Tanz zwischen Lust, stiller Kraft und flackernder Angst.
Lächelnd wandelt sich der Sturm in einen spielerischen Winddrachen…
Komm, spiel mit mir…
Wie reif bist du zu fliegen?
Wieviel Leichtigkeit, wieviel Leben hältst du aus?
Hast du das Spiel schon begriffen…?
Glitzernde Augen funkeln aus der Tiefe…
Der Erddrache lädt mich ein, Raum und Zeit zu biegen.
Ganz Platz zu nehmen, zu landen – hier, jetzt.
Mein Körper, braunes Erdenfleisch –
solide, fruchtbar, nährend, gebend.
Es zischt mich in die Höhe.
Lebendige Flamme, loderndes Licht.
Feuerdrachentanz.
Gedankenlose Ekstase gebärt Wahrheit.
Ich fließe.
Bin ein einziger Fluss – und bin sie alle.
Bin das Meer.
Wasserdrachenmeer der schönen Traurigkeit.
Ewiges Werden,
ewiges Sterben.
Hier bin ich.
Manifeste Lebendigkeit.
Fleisch.
Blut.
Spirit.
Der Himmel auf Erden.
Nichts und alles zugleich.
Eine und alle.
Verzweifelt verloren in diesem göttlichen Spiel –
und doch ums Feuer jauchzend, singend, tanzend.
Wild.
Weiblich.
Und am Anfang jedes Endes – ein Stück mehr…
Weise.
۵
WILD
Die ungezähmte Natur ist meine größte Lehrerin.
Alles, was mir begegnet, lehrt mich, das Leben als Spiel zu begreifen – mich hinzugeben, Antworten zu finden und mich immer wieder in eine natürliche, wilde Ordnung einzufügen.
Die Blume, die wächst, hinterfragt ihren Wachstumsprozess nicht.
Sie wächst.
Sie dreht sich zur Sonne, nimmt Nährstoffe aus der Erde auf, ist, wer sie ist.
Sie geht mit dem ewigen Werden und Vergehen des Jahreskreises –
duftet dabei und sieht obendrein noch fantastisch aus.
Hast du dich selbst schon einmal so verzaubert bewundert wie eine Primel im Frühling?
Tu es…🌼🌼🌼
WEIBLICH
Als Weib stehe ich in tiefer Verbindung mit der Erde.
So wie die Erdenmutter uns Menschen bedingungslos aus ihrem Schoß gebärt, sind auch wir Frauen dazu gemacht, Leben in unterschiedlichster Form zu schenken, zu nähren, zu geben.
Unsere dominante Kultur ist geprägt von linearen Strukturen. Wenn ich im Zyklus meines Frauseins lebe, komme ich tiefer in meine Kraft – mein Alltag fühlt sich stimmig an.
STABILISIEREN & INTEGRIEREN
Das mag für manche von uns wunderbar klingen – und gleichzeitig rufen innere Anteile:
„Klingt wunderbar – und wie?“
Ich brauche die Kapazität, das, was ist, zu halten und zu navigieren.
Aus meiner Erfahrung heraus benütige ich dafür Zugang zu den eigenen Ressourcen durch nährende Alltagsroutinen (dazu ein anderes Mal mehr) und eine zweigeteilte Praxis:
1. Stabilisation – die Fähigkeit, das eigene Nervensystem zu regulieren. Damit wir bei Übererregung oder Untererregung aus dem Fight-, Flight-, Freeze- oder Fawn-Modus wieder im Körper landen können – damit Frau wieder Erde wird, präsent und verwurzelt. Damit wir uns erstmal wieder sicher fühlen.
2. Integration – die Fähigkeit, Unverdautes zu verarbeiten. Erfahrungen, die unsichere Glaubenssätze entstehen ließen mitfühlend nachzuversorgen, zu verdauen – und nachhaltig zu integrieren.
WEISE
Dieser ganzheitliche Ansatz ist ein Kompass für ein Leben im Einklang – verwurzelt in neurobiologischem und indigenem Wissen, weiblichem Rhythmus und spiritueller Tiefe.
Er eröffnet eine Perspektive, die über den Moment hinausgeht – hin zu einer enkelfreundlichen Zukunft.
Er macht weise.
Das bedeutet, aus gemachten Erfahrungen mit Kapazität hervorzugehen und in das Potenzial hineinzuwachsen, für das man reif ist. Man steht in stimmiger Blüte. 🌿
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